Eidechse


Die Eidechse (Cuetzpalin)

Stubenhocker sind Eidechse-Menschen keine. Ihre Heimat ist die Natur. Sie leben nicht nur für die Arbeit.

Menschen, die heute wieder die Natur entdecken, sie mit dem Fahrrad erleben, sie durchwandern, gegen Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur protestieren, entsprechen genau dem, was die Eidechsen-Geborenen beschäftigt. Denn, sie sind sehr stark mit der Natur verbunden. Immer wieder zieht es sie hinaus. Stubenhocker findet man unter ihnen selten. Ebenso leisten sie sportlich oft Beachtliches. Sie fallen Freunden oft dadurch auf, dass sie zwei Stufen der Treppe gleichzeitig nehmen, während andere sich mühsam abquälen Stufe für Stufe zu nehmen.

Sportlich und sehnig sind Ideale, mit denen sie leben. Gerne wären sie Bauer, Förster oder Gärtner geworden, doch landeten sie meist durch unvorhergesehene Umstände in einem ganz anderen Beruf.
Die meisten der Eidechsen-Menschen nehmen es mit dem Karrieremachen nicht allzu ernst.

Man verkriecht sich lieber in die Natur und kümmert sich nicht so sehr um den Platz seines Vorgesetzten. Besonders bei den Männern geht es manchmal ziemlich langsam voran. Sie brauchen dann ein starkes Frauchen, die ihnen den Aktenkoffer in die Hand drückt und sie sanft aber bestimmt zum Karrieremachen zwingt. Manche Männer fahren lieber im kleinen Gang - auch in der Liebe. Ein allzu sanftes und unentschlossenes Geschöpf an ihrer Seite würde sicher kein ideales Gespann für ein längeres Leben zu zweit ergeben. Vielleicht mit einer Ausnahme: Wenn beide auf einer Insel leben würden, wo das Besorgen von Nahrungsmitteln keine großen Schwierigkeiten macht, da wäre der Bund der Ehe sicher nicht gefährdet. Doch mit einem resoluteren Geschöpf kommt der Eidechsen-Mann jedenfalls besser durch die Stürme der Ehe.

Bei Eidechsen-Frauen können sich Männer geborgen fühlen. Sie wissen, was sie wollen, und verfolgen auch außerhalb der Ehe ihre Ziele, wie im Beruf und im Freundeskreis. Kaum bemerkbar und umsichtig betreiben sie ein »Haushalt-Management«, und das bringt dem Mann den Vorteil, auf nichts verzichten zu müssen. Männer mit Pascha-Allüren könnten ihre Rolle ziemlich unangefochten mit einer Eidechsen-Frau führen.

Den meisten Eidechsen-Frauen liegt nämlich nicht hartes Emanzentum. Vielleicht lässt ihr  Organisationstalent nach außen hin manchmal den Eindruck erwecken, sie wären kühl und gefühlskalt. Dieser Eindruck trügt jedoch. im Grunde ihres Herzens ist die Eidechsen-Frau ein liebes, zärtliches Wesen, an das sich ein Mann gerne anschmiegt. Allerdings, wenn eine andere Frau ihre Ehekreise bedroht, dann kann sie fuchsteufelswild werden. Sie wird kämpfen, kämpfen und noch mal kämpfen ... Schon der geringste Anlass lässt bei ihr Eifersucht aufkommen, die sich dann schnell zu einer Art Kriegsstimmung verwandelt.

In manchen Dingen sind die Eidechsen-Menschen labil. Wer mit ihnen einen Termin vereinbart, kommt sich gelegentlich vor wie im Süden, wo es kaum oder gar keine Termine gibt und das meiste auf  den andern Tag verschoben wird. Bis man aus einem Eidechsen-Menschen klug wird, braucht viel Geduld und dauert oft lange. Er wechselt gelegentlich die Rollen wie Meister Saubermann seine Hemden. Manchmal wird der Alltag von ihm zur Bühne umfunktioniert und auf ihr versucht, die Hauptrolle zu mimen, was allerdings nur teilweise gelinkt. Oft gibt er dabei sogar eine schlechte Figur ab, was ihn aber nicht weiter grämt. Der Versuch ist es ihm wert. Für ihn wäre es viel schlimmer, etwas unversucht zu lassen.