Wind

Der Wind (Eecatl) 

Wind-Menschen mögen die Offenheit. Sie sagen, was sie denken und scheren sich dabei nicht um die jeweilige Situation. So mancher, der so mit einem Wind-Menschen konfrontiert wird, schlägt die Hände über den Kopf: »Wie kann man nur so undiplomatisch sein?«
Die feinen Lehren der Diplomatie bleiben den Wind-Menschen meist ein Leben lang fremd.
Das ist ihnen alles viel zu kompliziert, zu umständlich und zu verwinkelt.
Ihre Marschrichtung ist der gerade Weg, auch wenn sie dabei oft böse anecken und sich so manche Beule holen. Doch das stecken sie gerne ein, wie ein guter Boxer ein paar Tiefschläge. Es macht ihnen sogar Spaß, sich wieder einmal bestätigt zu fühlen. Hauptsache, sie haben ihre Meinung gesagt und damit basta. Sollen die anderen doch sehen, wie sie damit fertig werden. Dabei gelingt den Wind-Menschen mit dieser Masche meist alles.
Man findet sie nicht selten in höheren Positionen. Oft sind sie das, was man die »geborenen Erfolgstypen« nennt.
Aber es gibt auch solche, die sich durch ihre freimütigen Äußerungen selbst die Prügel in den Weg legen und dann nicht wissen, wie sie sie nun wieder aus dem Weg räumen sollen. Doch das ist bestimmt die Minderheit.

Vielleicht lässt ihre Geradlinigkeit sie so durchdacht wirken. Meist gelingt ihnen, was sie in die Hand nehmen. Deshalb haben sie auch viele Freunde, die den Wind-Menschen ganz heimlich sogar zum Vorbild nehmen. Der Wind-Mensch hält nicht viel von Halbheiten. Er führt auch komplexe Aufgaben zu einer abgerundeten Lösung, was ihm wiederum schnell hohes Ansehen bei seinen Vorgesetzen bringt.  

Solche Erfolgstypen ziehen nun Neider an wie der Speck die Mäuse. Allerdings weiß der Wind-Mensch mit ihnen zu leben. Er wird weiterhin seine Aufgaben im Berufsleben mit der Präzision eines Uhrwerkes erledigen und sich im Stillen wahrscheinlich schon ausrechnen, wann seine Neider hinter ihm auf der Karriereleiter zurückstehen müssen als Versager.
Vorstehendes allgemeine Bild trifft sowohl für den Wind-Mann aus auch für die Wind-Frau zu.
Die Wind-Frau allerdings darf für sich noch ein paar Pluspunkte verbuchen. Sie versteht es nämlich, auch eine gute Gastgeberin zu sein. Sie wird ihre Wohnung zu einem persönlichen Nest umfunktionieren, das mit viel Geschmack und Liebe ausgestattet ist. Gerne wird man sie besuchen, denn bei ihr fühlt man sich pudelwohl. Man sollte aber daraus keinesfalls schließen, die Wind-Frau wäre das geborene Hausmütterchen. Sie ist keine pedantische Hausfrau, die mit der Lupe nach dem letzten Fussel sucht. Ihr liegt es fern, ihr Heim zu einer klinischen, antiseptischen, super gereinigten Wohnstätte zu machen, um damit den ersten Preis im Wettputzen zu gewinnen. Sie ist eine Frau, bei der sich ein Mann sicher wohl fühlen kann, die ihn gelegentlich auch mal verwöhnt - allerdings mit Maßen. Dabei will Sie durchaus ihre Persönlichkeit wahren und bewegt sich gekonnt auf der Brücke zwischen Emanze und Hausfrau.
Die Herren
der Schöpfung unter den Wind-Menschen haben kaum Probleme mit Frauen.
Man könnte sogar behaupten, sie tragen während mancher Lebensabschnitte - wenn auch ungern - die Last mehrerer hübscher weiblicher Geschöpfe.

Der Wind-Mann bewegt sich durchaus erfolgreich bei der Hatz nach dem weiblichen Geschlecht, wobei er meist den gejagten Hasen spielen darf.

In der Ehe verlangt er außer überdurchschnittliche geistige Fähigkeiten, auch Aus­strahlung und Anerkennung bei seiner Frau. Um an seiner Seite bestehen zu können, muss Sie einiges leisten. Das Richtmaß für eine gute Ehe wird von ihm ziemlich hoch angesetzt. Wenn die Maße allerdings stimmen, wird er zu jener Art von Kumpel, mit dem man gerne Gäule stehlen würde. Wind-Män­ner putzen bei den Scheidungsgerichten sicher nicht Klinken. Die Wind-Frau wird mit nichts als nur Romantik kaum zu bezwingen sein. Sie ist eine Realistin. Ein offenes Wort ist ihr - auch in der Liebe - lieber. Und mancher Mann, der sich ein umfangreiches Repertoire von Umschreibungen für das zugelegt hat, was ein männliches Wesen normalerweise von einer Frau begehrt, wird bei ihr damit nicht weit kommen. Jener, der die Sache beim Namen nennt, hat sicher mehr Glück.

Ein Mann muss der Wind-Frau schon einiges bieten - er muss nicht ge­rade ein Millionär sein, aber auch kein armer Schlucker -, um sie zum Standesamt führen zu können. Sie ist häuslich, wird aber das Vergnügen deshalb nicht vergessen.